2. Februar 2009
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11:33
Der Brite als solcher besitzt einige Eigenarten,die den Umgang mit ihm nicht gerade erleichtern.Er lehnt den Gebrauch unseres Geldes ab,spielt merkwürdige Spiele,wettet exzessiv auf deren Ausgang oder den anderer Ereignisse,die Normalsterbliche nicht im Geringsten interessieren,-und er vertilgt alkoholische Getränke in beängstigenden Mengen.
Das tun andere auch,mag man hier einwerfen.
Stattgegeben!
Allerdings hat der Homo Britannicus ein Trinkgebaren entwickelt und über Generationen perfektioniert,wie wir es in dieser Form nicht kennen.Und auch nicht schätzen.
Während sich der gemeine Mitteleuropäer ab etwa 2‰ nochmalkurz aufbäumt,um sodann der Bewusstlosigkeit zu fröhnen,fängt der Engländer,Schotte,Ire oder in seltenen Fällen auch Waliser da erst an,den Abend zu geniessen.
Dazu gehört für ihn einfach,Traditionen wollen gepflegt sein,eine zünftige Wirtshausrauferei.
Ich aber arbeite in solch einem Wirtshaus.
Mein pakistanischer Chef und Inhaber,der nebenbei bemerkt glaubt,einen Original Irish Pub zu betreiben,der sich in gefählicher geografischer Nähe zu den Ramblas befindet und somit massenhaft von Touristen frequentiert wird,ist zwar ein herzensguter,leider aber auch ein sehr geiziger Mensch.
In vergleichbaren Etablissements beschäftigt man extrem breitschultrige Menschen,die eventuell aufkeimende Konflikte im Ansatz errsticken;gelegentlich auch schon mal einen der Konfliktbeteiligten.
Bei uns fällt diese sicherlich sehr ehrenvolle Aufgabe mir zu,vertraglich vereinbart und dort äusserst geschickt mit dem Terminus "Beschwerdemanagement" umschrieben.
Anfänglich noch stolz wie Oskar,merkte ich schon sehr bald,wieso Jefe glänzende Augen bekam,als ich erwähnte,früher einmal geboxt zu haben und meinen Körper mehrmals wöchentlich ins Gym schleppe,wo ihm Eisen zugeführt wird.
Gut,es reicht jetzt nicht,um fürs kalifornische Gouverneursamt zu kandidieren oder Drehbücher für die schlechtesten Boxerfilme aller Zeiten zu schreiben,aber mein kranker Geist hat sich als Behausung schon einen ziemlich gesunden und wohlgeformten Körper ausgesucht..
Die Ausgangssituation ist also folgende:
Auf der einen Seite haben wir sechs (6!) Menschen (?) männlichen Geschlechts und britischen Ursprungs,stiernackig und auf sämtlichen sichtbaren Körperteilen tätowiert.Jeder ein würdiger Prototyp der Gattung "Hooligan".Alkoholpegel,der jedes Messgerät verzweifeln lässt.
Sie finden das Bier zu warm,die Musik zu leise,die weiblichen Bedienungen zu hässlich und überhaupt sei alles crap.
Auf der anderen Seite finden wir zwei Kellnerinnen,einen Barmann und mich.Andere Gäste haben sich angewidert verabschiedet..
Um etwa 2 Uhr eskaliert die Situation.
Unsere Freunde von der Insel finden plötzlich Missgefallen am Mobiliar und fangen an,es zu zerlegen.
Die Frauen schliessen sich im Lager ein,von wo aus sie wenigstens die Polizei verständigen.
Der Barmann erklärt sich für nicht zuständig und untermauert dies durch fluchtartiges Verlassen der Lokalität.
Bleibe also nur noch ich.Von einem tieffliegenden Barhocker getroffen,sinke ich kurzfristig zu Boden,wo ich mich an einstmal Gelesenes zum Thema "Deeskalation" zu erinnern versuche.
Es will mir aber partout nicht einfallen.Definitiv zu laut hier.
Mein Ersuchen um etwas mehr Ruhe wird negativ beschieden.
Okay,bin ja sonst eher ein Mann des Wortes,aber...
(Achtung Warnung:Zartbesaitete sollten lieber hier auf aufhören zu lesen.Es folgen sehr,sehr hässliche Szenen,die niicht für jedes Gemüt geeignet sind!)
Die Gegner haben sich,taktisch sehr unklug,im Laden verteilt,um möglichst flächengreifend zu zerstören.
Ein Fehler,den ich schamlos ausnutze.
Der Erste kann den Nierenhaken noch relativ unbeirrt wegstecken,die folgenden zwei Lebertreffer bedeuten für ihn jedoch das vorzeitige Aus.
Inselaffe Nr.2 streicht schon beim ersten Uppercut die Segel.
Der Dritte im feindlichen Bunde weicht,rücklings auf einem Tisch liegend,verzweifelt meinen Schlägen aus,was ihm jedoch nur partiell gelingen mag.Jemand zerrt an meiner Schulter,ich drehe mich um und nutze den Schwung der Bewegung,um meine Faust wuchtig im Magen des Zerrenden zu versenken.
Während er in sich zusammensackt,denke ich noch so:Is' ja witzig,der ist genau so angezogen,wie die Polizisten hier.
...
Seien Sie auch Morgen wieder dabei,wenn Demian Ihnen erzählt,wie es ihm gelungen ist,nicht bei Brot und Wasser im Kerker von Montjuic zu landen,lernen Sie,was "Chef,du kannst mich mal,ich kündige!" auf spanisch heisst und eventuell noch das eine oder andere gut im Leben zu verwendende.
Vielleicht.
Das tun andere auch,mag man hier einwerfen.
Stattgegeben!
Allerdings hat der Homo Britannicus ein Trinkgebaren entwickelt und über Generationen perfektioniert,wie wir es in dieser Form nicht kennen.Und auch nicht schätzen.
Während sich der gemeine Mitteleuropäer ab etwa 2‰ nochmalkurz aufbäumt,um sodann der Bewusstlosigkeit zu fröhnen,fängt der Engländer,Schotte,Ire oder in seltenen Fällen auch Waliser da erst an,den Abend zu geniessen.
Dazu gehört für ihn einfach,Traditionen wollen gepflegt sein,eine zünftige Wirtshausrauferei.
Ich aber arbeite in solch einem Wirtshaus.
Mein pakistanischer Chef und Inhaber,der nebenbei bemerkt glaubt,einen Original Irish Pub zu betreiben,der sich in gefählicher geografischer Nähe zu den Ramblas befindet und somit massenhaft von Touristen frequentiert wird,ist zwar ein herzensguter,leider aber auch ein sehr geiziger Mensch.
In vergleichbaren Etablissements beschäftigt man extrem breitschultrige Menschen,die eventuell aufkeimende Konflikte im Ansatz errsticken;gelegentlich auch schon mal einen der Konfliktbeteiligten.
Bei uns fällt diese sicherlich sehr ehrenvolle Aufgabe mir zu,vertraglich vereinbart und dort äusserst geschickt mit dem Terminus "Beschwerdemanagement" umschrieben.
Anfänglich noch stolz wie Oskar,merkte ich schon sehr bald,wieso Jefe glänzende Augen bekam,als ich erwähnte,früher einmal geboxt zu haben und meinen Körper mehrmals wöchentlich ins Gym schleppe,wo ihm Eisen zugeführt wird.
Gut,es reicht jetzt nicht,um fürs kalifornische Gouverneursamt zu kandidieren oder Drehbücher für die schlechtesten Boxerfilme aller Zeiten zu schreiben,aber mein kranker Geist hat sich als Behausung schon einen ziemlich gesunden und wohlgeformten Körper ausgesucht..
Die Ausgangssituation ist also folgende:
Auf der einen Seite haben wir sechs (6!) Menschen (?) männlichen Geschlechts und britischen Ursprungs,stiernackig und auf sämtlichen sichtbaren Körperteilen tätowiert.Jeder ein würdiger Prototyp der Gattung "Hooligan".Alkoholpegel,der jedes Messgerät verzweifeln lässt.
Sie finden das Bier zu warm,die Musik zu leise,die weiblichen Bedienungen zu hässlich und überhaupt sei alles crap.
Auf der anderen Seite finden wir zwei Kellnerinnen,einen Barmann und mich.Andere Gäste haben sich angewidert verabschiedet..
Um etwa 2 Uhr eskaliert die Situation.
Unsere Freunde von der Insel finden plötzlich Missgefallen am Mobiliar und fangen an,es zu zerlegen.
Die Frauen schliessen sich im Lager ein,von wo aus sie wenigstens die Polizei verständigen.
Der Barmann erklärt sich für nicht zuständig und untermauert dies durch fluchtartiges Verlassen der Lokalität.
Bleibe also nur noch ich.Von einem tieffliegenden Barhocker getroffen,sinke ich kurzfristig zu Boden,wo ich mich an einstmal Gelesenes zum Thema "Deeskalation" zu erinnern versuche.
Es will mir aber partout nicht einfallen.Definitiv zu laut hier.
Mein Ersuchen um etwas mehr Ruhe wird negativ beschieden.
Okay,bin ja sonst eher ein Mann des Wortes,aber...
(Achtung Warnung:Zartbesaitete sollten lieber hier auf aufhören zu lesen.Es folgen sehr,sehr hässliche Szenen,die niicht für jedes Gemüt geeignet sind!)
Die Gegner haben sich,taktisch sehr unklug,im Laden verteilt,um möglichst flächengreifend zu zerstören.
Ein Fehler,den ich schamlos ausnutze.
Der Erste kann den Nierenhaken noch relativ unbeirrt wegstecken,die folgenden zwei Lebertreffer bedeuten für ihn jedoch das vorzeitige Aus.
Inselaffe Nr.2 streicht schon beim ersten Uppercut die Segel.
Der Dritte im feindlichen Bunde weicht,rücklings auf einem Tisch liegend,verzweifelt meinen Schlägen aus,was ihm jedoch nur partiell gelingen mag.Jemand zerrt an meiner Schulter,ich drehe mich um und nutze den Schwung der Bewegung,um meine Faust wuchtig im Magen des Zerrenden zu versenken.
Während er in sich zusammensackt,denke ich noch so:Is' ja witzig,der ist genau so angezogen,wie die Polizisten hier.
...
Seien Sie auch Morgen wieder dabei,wenn Demian Ihnen erzählt,wie es ihm gelungen ist,nicht bei Brot und Wasser im Kerker von Montjuic zu landen,lernen Sie,was "Chef,du kannst mich mal,ich kündige!" auf spanisch heisst und eventuell noch das eine oder andere gut im Leben zu verwendende.
Vielleicht.